Motorsport als Vorreiter in Sachen globaler Klimaschutz

Die Welt wächst zusammen. Die Bevölkerung ist digital vernetzt und steht in ständigem Austausch untereinander. So verbreiten sich Nachrichten in Sekundenschnelle, die ganze Welt diskutiert bei nationalen Debatten mit und es entwickeln sich globale Trends und Bewegungen, die die Menschen überall auf dem Globus verfolgen. Dazu gehört auch der Megatrend der Neo-Ökologie, welcher  auf sich von Bewegungen einzelner Personengruppen zu einem Trend entwickelt, der die gesamte Gesellschaft übergreift. Sowohl im Privaten als auch wirtschaftlich gesehen spielt Nachhaltigkeit heutzutage eine große Rolle, sei es beim täglichen Einkauf von regionalen Produkten, anstelle jener aus Übersee, oder beispielsweise bei der Entwicklung eines CO2-neutralen und ressourcenschonenden, neuen Merchandise-Produktes. Das Label „Pro nature“ macht sich auf allem gut.
Dass diese auf den ersten Blick gegensätzlichen  Megatrends, Neo-Ökologie und Globalisierung, auch Hand in Hand gehen können, beweist uns ausgerechnet eine Motorsportart, die hierbei die Nase ganz schön weit vorne hat.

 

 

 

© Formula E Holdings

 

 

Die Extreme E

 

Von Formel E-Gründer Alejandro Agag ins Leben gerufen hat sie dieses Jahr im April das erste Mal Zuschauer begeistert: Die Extreme E, eine Rennserie für Elektro-SUVs! Sie wird auf Offroad-Strecken in der ganzen Welt ausgetragen und führt die Pilotinnen und Piloten auf die extremsten Rennpisten, die die Natur zu bieten hat, wie in die Wüste Saudi-Arabiens oder den Grönländer Permafrostboden.

 

Wie sieht so ein Extreme E Race aus?

 

Das Wichtigste vorweg: Die Pisten stehen für Natur pur! Kein Asphalt, nur Sand, Schnee oder Stein. Gerade einmal farbige Stecken oder Absperrbänder sind zu sehen, welche die Strecke markieren. Die Rennen der Extreme E, kurz XE, werden als „X Prix“ bezeichnet und umfassen stets zwei Runden zu etwa neun Kilometern, wobei Fahrerin und Fahrer die gesamte Zeit zu zweit an Board sind und jeweils für eine komplette Runde das Steuer übernehmen. Die Wettkämpfe finden üblicherweise an einem Wochenende statt, wobei am Samstag das Qualifying gefahren wird, worauf die drei schnellsten Teams im Halbfinale 1 am Rennsonntag für den Platz im Finale kämpfen. Die Ränge vier, fünf und sechs des Qualifyings treten am Samstag ebenfalls ein weiteres Rennen an, das „Crazy Race“, dem Halbfinale 2, dessen Sieger am Sonntag an der Seite der beiden schnellsten Teams aus dem ersten Halbfinale mit im Finale steht.
So ein Rennwochenende bietet also zwei Tage pure Spannung. Und dazu kommt: Es geht bei der Extreme E um so viel mehr, als schnelle Autos!

 

 

Die drei Säulen der XE

 

„Der Rückzug der Gletscher ist eine der verheerenden Auswirkungen der globalen Klimakrise, wenn wir nicht jetzt handeln, werden diese unglaublichen Orte nicht mehr existieren“, äußerte Alejandro Agag in einem Interview. Dabei spricht er eine der drei Grundsäulen der Extreme E an: Die Umwelt. Die Austragungsorte der Rennen sind alles andere als willkürlich gewählt, sondern Kulissen auf der ganzen Welt, bei denen der Klimawandel schon deutliche Folgen hinterlassen hat. So erhofft sich Agag durch die spektakulären Rennen und das große sportliche Interesse der Gesellschaft die Zuschauer für ebenjene Problematik zu sensibilisieren und damit globalen Zusammenhalt für die Bekämpfung der Krise zu schaffen.
Die Grundsäule „Umwelt“ wird gespeist von der Überzeugung zur Elektrifizierung. In den SUVs der Serie kommen jeweils zwei Elektromotoren zum Einsatz, die durch Strom aus mit „grünem“ Wasserstoff betriebenen Brennzellen geladen werden. Der benötigte Wasserstoff wird mit den Materialien zum Rennort gebracht.
Außerdem stützt sich die XE auf eine weitere Strömung unserer Gesellschaft: Die Gleichstellung der Geschlechter. Auf diese aktuell heiß diskutierte Bewegung antwortet die Rennserie mit Teams, die stets aus einer Fahrerin und einem Fahrer bestehen, die jeweils die halbe Strecke der X Prix als Pilotin oder Pilot bestreiten und deren Rundenzeiten komplett gleichwertig addiert werden.

 

 

Klimaneutralität als höchster Grundsatz

 

Dass die Extreme E aus vollster Überzeugung so nachhaltig wie möglich zu funktionieren versucht, zeigt sich an allen Ecken. Alle Materialien, die Autos und Teams werden auf dem ehemaligen Königlichen Postschiff „St. Helena“ transportiert. Das Schiff dient gleichzeitig als schwimmendes Fahrlager und soll im nächsten Jahr durch ein riesiges Windsegel noch klimafreundlicher gemacht werden. Pro Team dürfen maximal sieben Personen Personal mit an die Rennort reisen. Dazu kommen Organisatoren und die TV-Crews. Live-Publikum und daraus resultierende Umweltbelastungen werden durch Live-Streams vom Rennort ersetzt. Das einzige Nebenprodukt der Energieerzeugung für die Elektro-SUV ist chemisch reines Wasser, welches zu verschiedenen Zwecken weiter verwendet wird. Sogar die Siegerpokale werden aus recyceltem Plastikmüll gefertigt.

 

 

Neben dem großen Zuspruch, den die innovative Rennserie erhält, gibt es auch kritische Stimmen. Darunter, dass zum Teil Teammitglieder und Experten aus aller Welt per Flugzeug oder Helikopter angeflogen werden, oder dennoch Teile der zwar durch den Klimawandel geschädigten, jedoch bisher unberührt gebliebenen Gebiete durch die Rennen Schaden nehmen könnten.

Diese Kritik ist selbstverständlich berechtigt. Ob sie sich jedoch in Relation zu der Vielzahl an getroffenen Pro-Nature-Maßnahmen der XE, einer Sportart, die scheinbar in Widerspruch zu Nachhaltigkeit steht, setzten lässt, ist fraglich.

 

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