Mit Persönlichkeit frischen Wind ins Sportbusiness bringen

Die aktuelle Entwicklung im Sport gibt Anlass zu einer Suche nach neuen Wegen. Sinkende Wachstumsraten werfen trotz erneuter Rekordumsätze der Fußball-Bundesligisten die Frage auf, wie die gesamte Sportbranche einen Negativtrend abwenden kann. Denn im Schatten der großen Fußballer stehen weiterhin die in Deutschland eher als Randsportarten einzustufenden Bereiche Eishockey, Basketball oder auch der Handball. Dort sinkt das Interesse der Bevölkerung, was sich vor allem durch sinkende Zuschauerzahlen bemerkbar macht.

 

Daher sollten besonders auch die Führungspositionen hinterfragt werden. Arbeiten sie noch angemessen in einer Zeit, in der sich, vor allem durch die Digitalisierung getrieben, die Anforderungen an die verschiedenen Geschäftsbereiche eines Unternehmens zunehmend verändern? Denn das ist es ja, was auch ein Verein im Sport schlussendlich ist: ein Unternehmen, das wirtschaftlichen Erfolg anstrebt. Daher ist es wichtig zu formulieren, welche Eigenschaften eine zukunftsorientierte Person heutzutage vorweisen muss, um dem Sport wieder zu einem Aufschwung zu verhelfen.

 

Laut dem Bochumer Inventar für berufsbezogene Persönlichkeit haben sich für das Persönlichkeitsprofil einer Führungsperson im Sport sechs relevante Dimensionen  herauskristallisiert. Dabei handelt es sich um die Ausprägungen Sozialkompetenz, Engagement, Disziplin, Dominanz, Stabilität und Kooperation. Die befragten Entscheider der Sportbranche haben in ihrer Priorisierung dieser Dimensionen zwei Persönlichkeitseigenschaften als die Wichtigsten eingestuft: für Erfolg im Sportbusiness muss ein/e Kandidat/in vor allem Engagement und Disziplin mitbringen. Aber wann gilt eine Person als engagiert bzw. diszipliniert?

 

Die Ausprägung Engagement beinhaltet, dass ein Bewerber besonders Karriere-, Leistungs- und Wettbewerbsorientierung zeigen muss. Dies könnte folglich auch unter dem Punkt Ehrgeiz im Kontext der Erreichung der beruflichen Ziele zusammengefasst werden.

Disziplin jedoch bedeutet vor allem Detailorientierung, Zuverlässigkeit, aber auch Sicherheitsbedürfnis. Dort steht also vor allem die Sorgfalt, mit der eine Person ihre Aufgaben erledigt, im Vordergrund.

 

Die oben genannten negativen Entwicklungen im Sport unterstreichen die Relevanz dieser Charaktereigenschaften noch einmal. Um dem aktuellen Trend entgegenzuwirken, sind vor allem Einsatz und Innovation nötig. Insbesondere Nachwuchskräften kann hier Hoffnung gemacht werden: aktuelle Führungspersönlichkeiten sehen bei jungen Menschen vor allem im Bereich Disziplin große Vorteile gegenüber den ‚alt eingesessenen‘ Sportmanagern. Dies kann ein entscheidender Vorteil sein, den der Nachwuchs nutzen kann, um frischen Wind in die Branche zu bringen. 

Aber auch ein weiterer Fakt zeigt, dass im Sport noch recht altmodische Strukturen vorherrschen. Nach Aussagen des Antidiskriminierungsnetzwerks Football Against Racism sind im europäischen Fußball lediglich 3,7 % der Führungspositionen weiblich besetzt. Daher sollen sich auch Frauen motiviert sehen, eine dieser Führungspositionen einzunehmen. Denn dies bringt für alle Seiten viele positive Effekte mit sich. Frauen haben den Männern besonders in der Dimension Kooperationeiniges voraus. Das bedeutet, sie sind kompromissbereiter, integrationsfähiger und sie erzielen bessere Ergebnisse im Team. Darüber hinaus bringt Diversität in Führungsriegen nachweislich auch wirtschaftliche Vorteile mit sich. Denn Vielfalt, und damit viele verschiedene Blickpunkte, sorgt wiederum für mehr Kreativität, woraus wiederum innovative Lösungsansätze resultieren. Diese Beziehung sollten Vereine und Unternehmen unbedingt nutzen, um die maximale Effektivität aus ihrem Management zu ziehen.

 

Wie kann sich ein/e Interessent/in für eine Führungsposition nun also optimal vorbereiten?

Es fällt auf, dass der Sport in einem Bereich deutlich hinter anderen Branchen liegt - nämlich im Punkt Fortbildung. Während fachliche und methodische Kompetenzen im Arbeitsleben als erlernbar gelten, sollten sich Nachwuchskräfte auch auf social skills konzentrieren. Zentral gelten hier Fortbildungsmaßnahmen im Bereich Leadership, Kommunikation und Persönlichkeitsbildung. Zwar müssen sich schlussendlich auch Arbeitgeber für genügend Fortbildungsmaßnahmen einsetzen, aber vor allem für junge Hochschulabsolventen kann hier die Chance liegen, sich von anderen Bewerbern abzuheben. So kann eigeninitiativ beispielsweise ein Kurs zur Stärkung dieser Schlüsselkompetenzen an der jeweiligen Hochschule belegt werden. Durch solche Maßnahmen kann die Persönlichkeit bereits frühzeitig gestärkt werden. 

 

Insgesamt können anhand dieser Erkenntnisse Nachwuchskräfte positiv in ihre Zukunft blicken, wenn sie denn daraus die richtigen Schlüsse für sich ziehen können. Es kommt also vor allem darauf an, sich ein eigenes einzigartiges Profil zu bilden. Die Zusammensetzung aus einem spannenden Charakter, einer starken Persönlichkeit, Strahlkraft und einem innovativen Mindset, das neue Perspektiven eröffnet, gilt als sehr vielversprechend. Das nahezu selbstverständliche Umgehen mit neuen Technologien, das die heutige Jugend ohnehin mitbringt, kann zusätzlich dabei helfen im Zeitalter der Digitalisierung neue Wege zu gehen und Innovationen voranzutreiben, statt weiterhin auf der Stelle zu treten und viele Potentiale ungenutzt zu lassen. Vor allem sollen sich Männer UND Frauen bestärkt sehen, ihren Weg weiter zu gehen und die Vorteile von Geschlechtervielfalt in Führungspositionen auszuschöpfen.

 

Quelle: SPOAC Sportbusiness-Studie 2019 

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